Berlin – Bei dem Antibiotikum Doxycyclin herrscht im Rabattvertragsmarkt eine sehr hohe Marktverengung. Lediglich zwei Unternehmensgruppen stellen nahezu die gesamte Versorgung sicher.
- Doxycyclin wird u. a. zur Behandlung von Atemwegserkrankungen und Borreliose sowie bei seltenen Infektionen, wie Pest und Milzbrand, eingesetzt.
- Die Krankenkassen haben für das Antibiotikum umfangreich Rabattverträge abgeschlossen.
- Für all diese Rabattverträge ruht die Versorgung auf nur zwei Unternehmensgruppen.
Eine aktuelle Analyse von INSIGHT Health zeigt, dass bei vielen Antibiotika im Rabattvertragsmarkt eine sehr hohe Marktverengung besteht und nur noch wenige Unternehmen die Versorgung sicherstellen. Ein Beispiel für die Auswirkungen der Rabattvertragspolitik der Krankenkassen ist das Antibiotikum Doxycyclin.
Im Marktsegment von rabattiertem Doxycyclin stellen nur noch zwei Unternehmensgruppen die Versorgung mit diesem Antibiotikum sicher. Im Jahr 2016 deckten sie 99,6 % der Doxycyclin-Rabattvertragsverordnungen ab. Vergleicht man diese mit dem Marktanteil, für den keine Rabattverträge bestehen, zeigt sich ein eklatanter Unterschied: Im Nicht-Rabattvertragsmarkt stellen sieben Unternehmensgruppen die Versorgung sicher.
Gerade bei versorgungskritischen Arzneimitteln nehmen Krankenkassen mit ihrer Rabattvertragspolitik eine starke Marktverengung in Kauf und gehen damit das hohe Risiko von Lieferengpässen ein. Denn wenn die Versorgung von nur zwei Anbietern abhängig ist, kann es häufiger zu Liefer- und Versorgungsengpässen kommen.
Daher gilt es, den Fokus bei versorgungskritischen Arzneimitteln auf die Versorgungssicherheit und nicht nur auf den niedrigsten Preis zu richten. Die Mehrfachvergabe ist ein einfacher Weg für die Krankenkassen, einer Marktverengung entgegenzuwirken und die Versorgungssicherheit zu erhöhen.
Quelle: INSIGHT Health, NVI-KT, 2016