Berlin – Ein Großteil der Patienten, die unter Volkskrankheiten leiden, wird heute mit einem Generikum behandelt. Das gilt für Betroffene von Bluthochdruck, Diabetes und Depressionen – aber auch für Patienten, die vom Arzt ein Schmerzmittel (Analgetikum) verschrieben bekommen. In aller Regel erhalten sie nicht ein Original, sondern ein wirkstoffgleiches, aber günstigeres, Produkt.
- 93,7 Prozent der im Jahr 2018 in Deutschland ärztlich verordneten, von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als Schmerzmittel klassifizierten, Wirkstoffe waren Generika.
- In 2018 wurde insgesamt 56.376.242-mal ein Schmerzmittel verordnet.
- Analgetika waren die absatzstärkste Arzneimittelgruppe im Apothekenmarkt im ersten Quartal 2019.
Im Bereich der Schmerzmittel ist in den vergangenen 20 Jahren der Anteil der Opioidanalgetika – also der Arzneimittel, die eine schmerzdämpfende Wirkung an den sogenannten Opioid-Rezeptoren besitzen – stetig gestiegen. Schon jetzt werden sie doppelt so oft verordnet wie die nichtopioiden Schmerzmittel. Opioidanalgetika werden in der Schmerzbehandlung eingesetzt, wenn schwächere Mittel nicht mehr ausreichend wirksam sind. Nichtopioide Schmerzmittel sind in Teilen (z.B. Acetylsalicylsäure und Paracetamol) rezeptfrei und werden nur in Ausnahmefällen zu Lasten der Gesetzlichen Krankenversicherung verschrieben.
Die Zahlen zeigen, dass generische Analgetika an der Behandlung von Schmerzpatienten einen beträchtlichen Anteil haben und eine tragende Säule der Versorgung darstellen. Das gilt zum einen für die ärztlich verordneten Arzneimittel – also die gegen mittlere oder starke Schmerzen. Es gilt aber auch für nicht verschreibungspflichtige Präparate, bei den Patienten als Selbstzahler meist das günstige Generikum wählen.
Betrachtet man die ähnliche Marktsituation bei der Arzneimitteltherapie anderer Volksleiden, wird deutlich, wie viel Geld das Gesundheitssystem durch Generika spart. Geld, das an anderer Stelle – etwa bei selteneren Krankheiten – für die Patienten verwendet werden kann.