München – Pflegekräftemangel, Krankenhausfinanzierung und Digitalisierung – Themen, die auf dem 9. Symposium für das Krankenhausmanagement intensiv diskutiert wurden.
Das die Themen Fachkräftemangel in der Pflege, Finanzierung und Digitalisierung die rund 100 Teilnehmer des Symposiums intensiv beschäftigen, zeigte das große Interesse an der Veranstaltung. Mit Statements aus den verschiedenen Blickwinkeln wurden die Themen, die den Krankenhausbereich besonders bewegen, beleuchtet und Impulse für die Zukunft gegeben. Führen Personaluntergrenzen zu einer Verbesserung der Qualität in der Pflege? Diese Frage stellte Anton J. Schmidt, Vorstandsvorsitzender der P.E.G. eG den Teilnehmern des Symposiums in seiner Eröffnungsrede. 75 % der Befragten sahen hier keine Verbesserung und auch das Herauslösen der Personalkosten aus den DRGs wurde von den meisten Befragten als nicht zielführend angesehen. „Qualität setzt sich immer noch durch und die Krankenhäuser erbringen eine hohe Qualität“, so Anton J. Schmidt mit Blick auf die Sachkostendiskussion. Dies werde aber zu wenig in der öffentlichen Darstellung gewürdigt. „Mit den Konzepten der letzten 30 Jahre, werden wir die Zukunft der nächsten 30 Jahre nicht stemmen“, erklärte Andreas Westerfellhaus, Staatssekretär und Pflegebevollmächtigter der Bundesregierung. Die Fachkräftesituation in allen Bereichen der pflegerischen Leistungen sei besorgniserregend. Man könne die Fachkräftesituation auch nicht auf bestimmte Bereiche eingrenzen.
Wie sich der Pflegekräftemangel im klinischen Alltag darstellt, untermauerte Prof. Dr. med. Thomas Germer, Direktor Chirurgische Klinik und Poliklinik des Universitätsklinikums Würzburg. Gerade im OP-Bereich führe der Pflegekräftemangel zu erheblichen Problemen und somit auch zu einer steigenden Unzufriedenheit bei den Patienten. Dr. Josef Düllings, Präsident des Verbandes der Krankenhausdirektoren, Berlin, konnte diese Ansätze aus kaufmännischer Sicht unterstreichen. „Der Finanz- und Personalmangel ist mitbedingt durch die Unwilligkeit der Länder, Strukturen und Investitionen mitzufinanzieren“, so Dr. Düllings. Er appellierte an die Bundes-, Landes und Kommunalebenen zukünftig an einem Strang zu ziehen, um den Personalmangel nachhaltig in den Griff zu bekommen. Nadine Joisten, PKMS-Koordinatorin des Universitätsklinikums Bonn, zeigte auf wie Fachkräfterekrutierung auch außerhalb des EU-Raumes gelingen kann.
Große Herausforderungen sah Dr. Frank Heimig, Geschäftsführer InEK, Siegburg, bei der Umsetzung der Ausgliederung der Pflegepersonalkosten aus dem DRG-System. „Hier wird Neuland betreten. Ein derartiger Eingriff in ein bestehendes Vergütungssystem mit solch weitreichenden Folgen wurde noch nicht vorgenommen“, so Dr. Heimig. Inwieweit eine digitalisierte Klinik den anstehenden Herausforderungen gerade im OP-Bereich begegnen kann, stellte Caius Unterberg, Cluster Sales Lead DACH SPI, Johnson & Johnson MEDICAL, am Beispiel einer Softwarelösung für den OP-Bereich vor. Mit den Worten „Der Patient soll im Mittelpunkt und nicht im Weg stehen“, führte Dr. Martina Oldhafer, Leiterin Change Management des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, in ihren Vortrag ein und zeigte auf, wie sich Führung im Krankenhaus in Zukunft verändern müsse, um mit den steigenden Anforderungen im Klinikbereich Schritt halten zu können.
Die P.E.G. hat derzeit mehr als 3.300 Gesundheits- und Sozialeinrichtungen als Miteigentümer und bewegt rund 900 Mio. € vermittelte Umsätze im deutschen Beschaffungsmarkt der Gesundheitswirtschaft. Der Schwerpunkt der genossenschaftlichen Leistung liegt dabei vor allem auf der ganzheitlichen Betrachtung von Beschaffungs- und Behandlungskosten.