Berlin – Die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege gehörte zu den Schwerpunkten der 9. Berliner Pflegekonferenz. Dabei ging es vor allem um die Frage, wie ihre Potenziale besser ausgeschöpft und die Chancen für Arbeitgebende und Arbeitnehmer*innen genutzt werden können. Beschäftigte, die sich um pflegebedürftige Angehörige kümmern, nachhaltig dabei zu unterstützen, die Mehrfachbelastung zu bewältigen, gehört zu den immer wichtigeren Aufgaben von Unternehmen. Wie das hervorragend gestaltet werden kann, demonstrierten eindrücklich die diesjährigen Preisträger*innen des Otto Heinemann Preises. Die Jury sprach sich in der Kategorie der Arbeitgebenden mit bis zu 200 Mitarbeiter*innen für die Diakonie ambulant Gesundheitsdienste Oberes Murrtal e.V. aus. In der Kategorie mit 201 bis 1.000 Arbeitnehmer*innen fiel die Wahl auf das Abrechnungszentrum Emmendingen und bei mehr als 1.000 Beschäftigten erhielt die REWE Group die Auszeichnung. spectrumK vergibt den Otto Heinemann Preises zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege gemeinsam mit dem BKK Dachverband und dem IKK e.V.
„Die Preisträger*innen und die Nominees gehen mit mutigen und inspirierenden Angeboten voran. Sie beweisen, dass ihre Lösungen, mit denen sie Mitarbeiter*innen bei der Pflege von Angehörigen unterstützen, ein Gewinn für alle sind“, begründet Antje Kendziorra Mitglied der Geschäftsleitung der spectrumK GmbH und der Berliner Pflegekonferenz die Entscheidung der Jury des Otto Heinemann Preises.
Bei den Maßnahmen der Preisträger*innen, mit denen sie ihre Arbeitnehmer*innen bei der Mehrfachbelastung von Beruf und Pflege unterstützen, stechen einige besondere Merkmale heraus. Dazu gehören, dass diese sich eng an der Lebenswirklichkeit der Betroffenen ausrichten, wodurch sie sehr nachhaltig, effektiv und passgenau wirken. Die verschiedenen Angebote sind dabei meist aufeinander abgestimmt, sodass sie sich untereinander verstärken. Sie gehen auch auf branchenspezifische Besonderheiten ein, berücksichtigen verschiedene Arbeitsbereiche und nehmen ebenfalls die Arbeitnehmer*innen mit, deren Tätigkeiten beispielsweise nicht im Büro stattfinden. Ein wichtiger Faktor für eine erfolgreiche Umsetzung sind neben der stringenten Befolgung eines Dachkonzeptes besonders auch die fortlaufende Rückkoppelung mit den Arbeitnehmer*innen. Darüber hinaus überzeugten die Preisträger*innen ebenso wie die Nominees mit vielen weiteren kreativen und begeisternden Lösungswegen.
Die Bedeutung der Vereinbarkeit von Beruf und Pflege wurde auch darüber hinaus intensiv auf der Berliner Pflegekonferenz diskutiert und erläutert. In kurzen Präsentationen und Gesprächsrunden von Expert*innen aus dem Gesundheitswesen und führenden Vertreter*innen der gesetzlichen Krankenversicherung ging es besonders darum, die Chancen für eine Arbeitswelt im Wandel herauszustellen. Gleichzeitig besteht durch den wachsenden Personalmangel und dem Anstieg des Pflegebedarfs eine große Notwendigkeit nach praxistauglichen Wegen zu einer besseren Vereinbarkeit. Damit treffen kluge Konzepte einen entscheidenden Nerv unserer Zeit. Ein besonderes Highlight war daher auch die Vorstellung der jeweiligen Programme der Nominees und Preisträger*innen des Otto Heinemann Preises in kurzen Impulsvorträgen Sie stellten unter Beweis, dass es tragfähige Lösungen für Arbeitgeber*innen gibt, die in verschiedenen Bereichen bereits Anwendung finden. Die Berliner Pflegekonferenz 2023 beschrieb diese Entwicklung in der Arbeitswelt sehr eindrucksvoll und anschaulich.
Der von spectrumK, dem BKK Dachverband und dem IKK e. V. vergebene Otto Heinemann Preis zeichnet seit 2015 Unternehmen und Institutionen aus, die mit vorbildlichen Lösungen ihre Angestellten entlasten. Der Wettbewerb steht unter der Schirmherrschaft von Bundeswirtschaftsminister Dr. Robert Habeck. Die hochrangige Jury aus Wirtschaft und Gesundheitswesen nominiert jeweils drei Arbeitgeber*innen in drei Kategorien entsprechend der Zahl der Mitarbeiter*innen. Die Würdigung der Preisträger*innen erfolgt im Rahmen der Berliner Pflegekonferenz am 9. November 2023.
Weitere Informationen auch im Podcast erhalten Sie auf www.berliner-pflegekonferenz.de.