Neu‐Isenburg – „Der bundesweite Tag der Organspende am 3. Juni ist ein entscheidender Termin, um öffentlichkeitswirksam einen wichtigen Impuls für die Beschäftigung mit dem Thema Organspende zu geben“, erklärt Prof. Dr. med. Dieter Bach, Vorstandsvorsitzender des KfH Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation e.V. Im Organspendeausweis kann jeder zu Lebzeiten seine Entscheidung dokumentieren, so dass der Wille im Todesfall berücksichtigt werden kann.
Insbesondere liege ihm als Nephrologen am Herzen, auf die Situation der chronisch nierenkranken Patienten aufmerksam zu machen. Denn die aktuell vorliegenden Zahlen verdeutlichen, dass nur für wenige Patienten eine Nierentransplantation als Alternative zur lebenslangen Dialyse in Erfüllung geht: Von den über 10.000 Menschen auf der Warteliste für ein Spenderorgan warten rund 8.000 chronisch nierenkranke Patienten auf eine neue Niere. Im Jahr 2016 wurden bundesweit 2.094 Nierentransplantationen (nach postmortaler Organspende und Nierenlebendspende) durchgeführt; davon 508 bei KfH-Patienten.
„Aus unseren Sprechstunden zur Transplantationsnachsorge wissen wir, wie überaus glücklich und dankbar unsere Dialysepatienten nach einer erfolgreicher Nierentransplantation darüber sind, ein neues Leben mit neuer Niere führen zu können“, berichtet Bach. Insgesamt 6.168 Patienten wurden Ende letzten Jahres in den KfH-Sprechstunden zur Transplantationsnachsorge – in enger Zusammenarbeit mit dem jeweiligen Transplantationszentrum – betreut. Hier finden im Wesentlichen die Einstellung der Immunsuppression und körperliche Untersuchungen statt sowie die Unterstützung und Beratung des Patienten bei seiner Verantwortung, das neue Organ zu schützen, damit es lange gut funktioniert.
Der Tag der Organspende findet alljährlich am ersten Samstag im Juni statt und will die Bevölkerung motivieren, sich mit der Frage der Organspende auseinanderzusetzen, eine Entscheidung zu treffen und im Organspendeausweis zu dokumentieren. Gleichzeitig wird an diesem Tag an alle Menschen gedacht, die nach ihrem Tod ihre Organe gespendet und damit Leben gerettet haben.
Das gemeinnützige KfH Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation e.V. steht für eine qualitativ hochwertige und integrative nephrologische Versorgung nierenkranker Patienten. Es wurde im Jahr 1969 gegründet und ist damit zugleich der älteste und größte Dialyseanbieter in Deutschland. In über 200 KfH-Zentren werden über 18.800 Dialysepatienten sowie aktuell rund 63.000 Sprechstundenpatienten (Stand I. Quartal 2017) umfassend behandelt.