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8000 Apotheker und Apothekenangestellte demonstrieren in Hamburg gegen die Gesundheitsreform / Rund 40 000 Teilnehmer in vier Städten
Apothekerprotest in Hamburg – Rund 8000 PharmazeutInnen demonstrierten in der Hansestadt gegen die geplante Gesundheitsreform.

8000 Apotheker und Apothekenangestellte demonstrieren in Hamburg gegen die Gesundheitsreform / Rund 40 000 Teilnehmer in vier Städten

Pressemitteilung

Hamburg – Rund 8000 Apothekenmitarbeiter und -leiter aus ganz Norddeutschland haben am Mittwoch in Hamburg gegen die geplante Gesundheitsreform protestiert. Die Pharmazeutinnen und Pharmazeuten aus Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern wehren sich gegen die vorgesehenen Einschnitte im Arzneimittelsektor, die die Versorgung der Patienten gefährden.

Im Schatten der Diskussion um den Gesundheitsfonds und die Zukunft der privaten Krankenversicherung versuchen Bundesgesundheitsministerium und Koalition, wichtige Stellschrauben im Gesundheitssystem neu zu justieren. Die Kritik der betroffenen Leistungserbringer stieß bislang auf taube Ohren: Die Apothekeninhaber und ihre Mitarbeiter fürchten, dass die geplanten Maßnahmen ihre Existenzgrundlage zerstören und Arbeitsplätze, insbesondere von Frauen, vernichten werden.

“Der Arzneimittelsektor und damit die Apotheken sollen immer wieder das gesamte Gesundheitswesen sanieren. Das schaffen wir beim besten Willen nicht”, sagte Rainer Töbing, Präsident der Apothekerkammer Hamburg. “Die Apotheken sind nicht die Hühner, die goldene Eier legen. Es hilft auch nicht, wenn die Hühner geschlachtet werden.” Töbing lehnt die Gesundheitsreform in ihrer jetzigen Form als Apothekenvernichtungsgesetz ab.

Der Vorsitzende des Hamburger Apothekervereins, Dr. Jörn Graue, sieht fatale Folgen, sollte das GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz am 1. April 2007 in Kraft treten: “Einen Wettbewerb mit Dumpingpreisen können viele Apotheken nicht überleben – oder sie müssen mit extrem reduziertem Personalbestand arbeiten. Die Apotheken werden ihre Aufgabe als patientennahe, soziale Anlaufstelle nicht mehr erfüllen können.”

Auch die Apothekengewerkschaft ADEXA warnt vor Entlassungen und Schließungen. “Wir als Angestellte in Apotheken sind strikt dagegen, dass alles auf den Preis reduziert wird. Hier arbeiten verantwortungsvolle Menschen mit einer hochqualifizierten Ausbildung”, mahnt die ADEXA-Vorsitzende Monika Oppenkowski. Die Gewerkschafterin warnte vor Warteschlangen-Medizin und einer Fließbandabfertigung der Patienten, bei der für persönliche Zuwendung und qualifizierte Beratung keine Zeit bleibe. “So darf unser Apothekenalltag in Zukunft nicht aussehen!”

Heinz-Günter Wolf, Präsident der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, forderte die Bundesregierung auf, ein besseres Gesetz abzuliefern. Die Apotheker würden unermüdlich für ihre guten Argumente streiten. “Wir Heilberufler treten dafür ein, auch künftig flächendeckend kranke Menschen unabhängig zu ihren Arzneimitteln beraten zu können”, so Wolf.

Die Kundgebung in der Hansestadt war der vorläufige Höhepunkt einer Serie von Veranstaltungen, an der sich seit dem 1. November in Leipzig, München, Düsseldorf und Hamburg rund 40 000 Apothekerinnen und Apotheker sowie deren Mitarbeiter beteiligten. Der Protest geht im Dezember weiter: Die Gesundheitsberufe planen am 4. Dezember einen nationalen Protesttag. Dann wollen Apotheker, Ärzte und Krankenhäuser gemeinsam über die Reformauswirkungen informieren.

Ansprechpartner: Patrick Hollstein, Tel. 0179 – 79 58 340 Fotomaterial stellen wir Ihnen gerne zur Verfügung.