Hamburg – “Wir ‘vergeuden’ unsere Experten – die Ärzte, die Krankenpflegekräfte und die weiteren Therapeuten – immer noch mit der Improvisation und der Dokumentation der Arbeitsabläufe”, beklagte Gesundheitsunternehmer Prof. Heinz Lohmann bei der Eröffnung des 8. GESUNDHEITSWIRTSCHAFTSKONGRESSES am Mittwoch, dem 29. August 2012, in Hamburg. Wer am Telefon “hänge” oder den Dokumentationsbogen ausfülle, könne nicht beim Patienten sein. Die rasante Entwicklung der “Digitalen Industrialisierung” ermögliche aber inzwischen die Steuerung so komplexer Zusammenhänge, wie die der Medizinprozesse. Die technischen und methodischen Voraussetzungen seien da. Was fehle, sei häufig der Mut, die notwendigen Veränderungen tatkräftig anzupacken.
“Zum Jammern besteht keinerlei Anlass”, betonte Lohmann. Er sei betrübt, dass viele Akteure bei der Analyse der aktuellen, aber erst recht bei der der zukünftigen Situation zu einem negativen Urteil gelangten und sich eine pessimistische Stimmung breitzumachen drohe. Von der Aussage, das Ende der Fahnenstange sei erreicht, bis zu der Feststellung, früher sei alles besser gewesen, sei es dann kein weiter Weg mehr. Auch in der Politik gebe es derzeit die eine oder andere nostalgisierende Debatte. Dazu zähle auch ganz aktuell die Position, das Leistungsprinzip bei Ärzten außer Kraft zu setzen, um damit kriminelle Machenschaften angeblich zu verhindern. Wer die Leistung von der Ressource trenne, habe die Zukunft schon verloren. Politik, die dieses Spiel mitmache, dürfe sich dann auch nicht beschweren, wenn die Arztvergütung überproportional wachse. Lohmann eindringlich: “Dabei leben wir in einer Zeit, in der die Medizin eine nie dagewesene Leistungsfähigkeit erreicht hat.” Alles spreche dafür, dass diese Entwicklung weitergehe. Es gebe keinen Grund für einen pessimistischen Blick in die Zukunft.
Zwei Tage lang werden in den Foren des 8. GESUNDHEITSWIRTSCHAFTSKONGRESSES in Hamburg alle aktuellen Themen der Branche referiert und diskutiert. Über 700 Teilnehmer repräsentieren die Manager und Unternehmer der Gesundheitswirtschaft sowie die Krankenkassen, die Verbände und die Politik.
Die Eröffnungsrede von Prof. Heinz Lohmann finden Sie im Anhang.
Nähere Informationen zum 8. GESUNDHEITSWIRTSCHAFTSKONGRESS unter: www.gesundheitswirtschaftskongress.de