Berlin – Am 7. Dezember kamen die Gesundheitsministerinnen und -minister der Ottawa-Initiative zu ihrer 7. Tagung auf Einladung Japans in Tokio zusammen.
Ziel der Initiative ist es, durch gemeinsame internationale Anstrengungen, Gesundheitsgefahren durch mögliche biologische, chemische oder radionukleare terroristische Angriffe zu begegnen. In dem Wissen um die in gleicher Weise auch von natürlichen Infektionsausbrüchen ausgehenden Gefahren widmet sie sich auch der Verbesserung der nationalen und internationalen Vorbereitung auf eine Influenzapandemie. Die dort vorhandene Expertise ermöglicht ferner die schnelle Kooperation und Reaktion bei neuen unbekannten Gefahrenlagen.
Die Ottawa-Initiative wurde von den G-7-Staaten und Mexiko, der WHO und der EU-Kommission in der Folge des 11. September gegründet; die Geschäftsführung liegt bei Kanada. Ausgangspunkt war und ist die Grundüberzeugung, dass die internationale Kooperation im Kampf gegen terroristische Anschläge unverzichtbar ist, da solche Ereignisse immer von internationaler Bedeutung sind und an Landesgrenzen keinen Halt machen. Für Deutschland nahm Staatssekretär Dr. Klaus Theo Schröder an der diesjährigen Ministertagung teil. Er unterstrich die seit Beginn der Initiative erreichten großen Fortschritte, besonders im Rahmen der Zusammenarbeit und Vernetzung der Labore und der Arbeit im Bereich des Risikomanagements und der Kommunikation. Die Ergebnisse im Rahmen der Laborzusammenarbeit würden im nächsten Jahr so weit reichen, dass durch aktive Unterstützung von Deutschland die Qualität der Laboruntersuchungen unter den einzelnen Mitgliedstaaten der GHSI voll anerkannt werden können. Er verwies ferner auf die von Deutschland durchgeführte Fachtagung zu dem wichtigen Themenkomplex Risikokommunikation.
Staatssekretär Dr. Schröder: “Die Ottawa-Initiative hat in den vergangenen fünf Jahren die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten und den Informationsfluss der zahlreichen Experten untereinander deutlich verbessert, um effektiver und schneller auf die internationale gesundheitliche Bedrohungslagen reagieren zu können. Deutschland konnte dabei zahlreiche Impulse einbringen, hat aber genauso mit Blick auf seine nationale Vorsorge von dieser Initiative profitiert. Um die Arbeit den heutigen Anforderungen zu justieren, wird die neue Initiative zu einer umfangreichen Risiko- und Gefährdungseinschätzung nachdrücklich unterstützt. Die Ergebnisse werden dazu beitragen, dass die Kooperation der GHSI auch in den nächsten Jahren den Anforderungen zur Sicherung der öffentlichen Gesundheit vor Großschadenslagen erfüllen kann.”
Die durch die Ottawa-Initiative gewonnenen Erkenntnisse tragen wesentlich dazu bei, die nationale Vorsorge gegen bioterroristische Ereignisse und Bedrohungen durch neu auftretende Infektionskrankheiten zu stärken. Der internationale Austausch in diesem sensiblen Bereich kommt damit unmittelbar dem Schutz der Gesundheit der Bevölkerung in Deutschland zugute.