Berlin – Selbstständigkeit und Lebensqualität sollen so lange wie möglich erhalten bleiben. Auf der Landesgesundheitskonferenz, die heute im Rathaus Schöneberg tagte, diskutierten die Akteure darüber, wie möglichst viele Berlinerinnen und Berliner gesund altern können.
Gesundheitssenatorin und Vorsitzende der Berliner Landesgesundheitskonferenz Katrin Lompscher dazu: Die steigende Lebenserwartung und der demografische Wandel stellen Berlin vor enorme gesundheitspolitische Herausforderungen. Allein die Zahl der Pflegebedürftigen wird in unserer Stadt bis zum Jahr 2030 auf 170 000 Menschen steigen. 2007 waren es 96 000 Menschen. Da ist es wichtig, die Gesundheitsprävention sowie die Behandlungsangebote so zu optimieren, dass Pflegebedürftigkeit so lange wie möglich hinaus geschoben wird. Wir wollen, dass die Menschen lange gesund und eigenständig in der Stadt leben können.
Dabei gewinnt die Gesundheitsprävention weiter an Gewicht, denn durch erfolgreiche Prävention können Wohlbefinden länger erhalten und gesundheitliche Beeinträchtigung reduziert werden. Dazu sollen insbesondere Bewegungsangebote sowie Angebote im direkten Wohn- und Lebensumfeld ausgeweitet werden. Vor allem sollen in Zukunft auch ärmere oder isoliert lebende ältere Menschen besser erreicht werden und so Zugang zur notwendigen gesundheitlichen und sozialen Unterstützung erhalten. Stärker als bisher sollen künftig auch geschlechts- und kultursensible Aspekte berücksichtigt werden.
Weitere Schwerpunkte der Landesgesundheitskonferenz sind die Themen
Demenz und Depression. Schon heute ist Demenz gerade bei betagten Menschen die häufigste Ursache für Pflegebedürftigkeit. Eine bessere Versorgung von älteren Menschen, die an Depression oder Demenz erkrankt sind, ist ein wichtiges Anliegen der Landesgesundheitskonferenz. Psychisch kranke ältere Menschen sollen auch am gesellschaftlichen Leben im Wohnumfeld teilhaben können und leichteren Zugang zu Unterstützungs- und Versorgungsstrukturen bekommen.
Senatorin Katrin Lompscher betonte, dass dazu die Akteurinnen und Akteure in den Stadtteilen enger kooperieren müssten. Schwer zu erreichenden Gruppen müssen neue Zugangswege erschlossen werden. Wir brauchen in der Arbeit mit älteren Menschen mehr und starke lokale Netzwerke, so die Senatorin.