Köln – Anlässlich des 60. Jahrestages der Markteinführung des Arzneimittels Contergan durch die Firma Grünenthal GmbH am 1. Oktober 2017 fordert Andreas Meyer den am 24. September 2017 neu gewählten Bundestag durch eine Petition dazu auf, ein bundesweites Antikorruptionsgesetz zu erlassen.
Das Antikorruptionsgesetz soll bewirken, dass die für die Demokratie oftmals unseligen Verflechtungen zwischen Wirtschaft und Politik gar nicht erst entstehen oder/und für die daran Beteiligten mit empfindlichen Sanktionen belegt werden. Mit diesem Gesetz soll eine Bundesbehörde zur Bekämpfung der Korruption im Spannungsfeld von Wirtschaft und Politik mit staatsanwaltlichen Befugnissen gegründet werden.
Andreas Meyer: „Ich bin von Politikern dieses Landes durch das Conterganstiftungsgesetz zugunsten Grünenthals hinsichtlich meiner Schadensersatzansprüche enteignet und zur zwangsweisen Wohlfahrtsannahme verurteilt worden. Das ist entwürdigend. Und der Steuerzahler zahlt die Zeche. In Wirklichkeit bin ich Grünenthalopfer. Ich möchte niemanden etwas schuldig sein.” Andreas Meyer ist selbst schwerst contergangeschädigt. Er ist Vorsitzender des Bundes Contergangeschädigter und Grünenthalopfer e.V. (BCG).
Der Ausgang des Conterganskandals erinnere ihn an viele andere Wirtschaftsskandale: Die Hauptschadenslast trage die steuerzahlende Allgemeinheit, die verursachenden Unternehmen zahlten nur einen Bruchteil oder gar nichts. Möglich mache dies nur die Politik. Skandalopfer und Allgemeinheit säßen in einem Boot. 30 Jahre lang habe er Mahnwachen vor Grünenthal organisiert. Nun möchte er den Menschen mit dem bundesweiten Antikorruptionsgesetz etwas zurückgeben. „60 Jahre Contergan sind genug! Politiker haben die Allgemeinheit vor Grünenthal und anderen Unternehmen nicht geschützt. Nun muss die Allgemeinheit vor korrupten Politikern geschützt werden.” meint Meyer.
Meyer bittet alle Menschen, die Petition zu unterzeichnen.
Ferner lädt Meyer alle Organisationen, die sich für ein Antikorruptionsgesetz engagieren, dazu ein, mit ihm an diesem Projekt „bundesweites Antikorruptionsgesetz” mitzuarbeiten.
Die Petition von Andreas Meyer können Sie unter dem folgenden Link unterschreiben und verteilen:
Zur Petition: www.openpetition.de/petition/online/60-jahre-contergan-fuer-ein-bundesweites-antikorruptionsgesetz
Hintergrundinformation:
www.youtube.com/watch?v=E72XAGSpzn4&feature=youtu.be
www.gruenenthal-opfer.de/Pressemit_Gerichtverhand_15_02_2017
Der BCG ist eine Bundesorganisation für Contergangeschädigte, die frei und unabhängig von der Einflussnahme seitens der Conterganherstellerfirma Grünenthal GmbH und deren Handlangern die Interessen der Conterganopfer bundesweit vertritt. Dringlichstes Ziel des BCG ist es, den contergangeschädigten Betroffenen ein selbstbestimmtes und emanzipiertes Leben in Menschsein und Würde zu erhalten und ermöglichen. Daher setzt sich der BCG mit medienwirksamen Maßnahmen dafür ein, dass die Firma Grünenthal GmbH alle Schäden mit samt ihren Folgewirkungen für die Lebenssituation der Contergangeschädigten ersetzt. Der BCG leistet zudem individuelle Hilfe zur Selbsthilfe bei allen pädagogischen, psychologischen, medizinischen, alters- sowie pflegebedingten, sozialen und beruflichen Belangen der vertretenen Betroffenen zur Rehabilitation, Integration und gleichberechtigten Teilhabe an und in der gesellschaftlichen Lebenswirklichkeit. Der BCG ist Ansprechpartner für die Medien, die Bundesregierung, die dafür zuständigen Ministerien, Verwaltungen und Behörden zu allen Themen rund um den Wirkstoff Thalidomid. Der BCG nimmt zu allen Themen rund um den Wirkstoff Thalidomid öffentlich Stellung. Ein weiteres Thema des BCG ist von Hause aus die Korruption in all ihren gesellschaftlichen Facetten, weil der bisherige Ausgang des Conterganskandals nicht ohne das Vorhandensein von Korruption zu erklären ist. Der BCG betrachtet die Korruption als sozialschädlichste Geißel jeder Gesellschaftsordnung, weil sie die individuelle Freiheit und Unversehrtheit des Einzelnen sowie die demokratischen und sozialstaatlichen Strukturen eines jeden Gemeinwesens zerstört. Der BCG möchte daher auch zwischen den Sozialverbänden und solchen Organisationen, die sich der Offenlegung und Ächtung der Korruption angenommen haben, eine Schnittstelle bilden, in der ein Zusammenhang aufgezeigt wird zwischen der in einer Wohlstandsgesellschaft eigentlich unnötigen sozialen Bedürftigkeit und der Korruption als deren wirkliche soziale Ursache.