Berlin – Ordnungspolitischer Rahmen für Kliniken auf Prüfstand – Krankenhäuser fordern Ende der Kürzungspolitik
“Qualität hat ihren Preis” – so lautet das Generalthema des 31.Deutschen Krankenhaustages, der vom 19. bis 22. November 2008 im Rahmen der weltweit größten Medizinmesse MEDICA in Düsseldorf stattfindet.
Im Mittelpunkt des diesjährigen Krankenhaustages stehen die ordnungspolitischen Rahmenbedingungen für die stationäre Versorgung ab 2009 sowie mögliche finanzielle Auswirkungen auf den Wachstumsmarkt Krankenhaus. Mit einem Jahresumsatz von über 60 Milliarden Euro sind die Kliniken in Deutschland ein bedeutender Wirtschaftsfaktor und einer der leistungsstärksten Jobmotoren im Gesundheitswesen. Gleichzeitig müssen sich die Krankenhäuser bei knappen finanziellen Ressourcen einem immer schärferen Qualitäts- und Leistungswettbewerb stellen. Durch die gesundheitspolitischen Restriktionen der vergangenen Jahre (Budgetdeckelung, Sanierungsabgabe, etc.) sind die Verantwortlichen in den Kliniken gefordert, dem schnellen Veränderungsprozess mit zukunftsfähigen Lösungen zu begegnen.
Vor dem Hintergrund des durchgreifenden Strukturwandels im deutschen Gesundheitswesen wird der 31. Deutsche Krankenhaustag die aktuellen ordnungspolitischen Reformbeiträge von Politik und Wissenschaft kritisch hinterfragen und innovative Lösungsansätze für die stationäre Versorgung der Zukunft aufzeigen. Darüber hinaus steht die Fortentwicklung des deutschen Fallpauschalensystems im Krankenhaus (G-DRG) im Fokus der Beiträge und Diskussionen.
Der Eröffnungstag steht thematisch ganz im Zeichen der Diskussion um die Zukunft der Krankenhausfinanzierung. Unter dem Oberthema “Die ordnungspolitischen Rahmenbedingungen für die stationäre Versorgung ab 2009” werden führende Gesundheitspolitiker aus Bund und Ländern zusammen mit Spitzenvertretern der gemeinsamen Selbstverwaltung die vorliegenden Konzepte beleuchten. Neben Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (angefragt) und der bayerischen Gesundheitsministerin Christa Stewens wird Dr. Rudolf Kösters, Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), an der Podiumsdiskussion teilnehmen. Den Tagungsvorsitz führt Heinz Kölking, Präsident des Verbandes der Krankenhausdirektoren Deutschlands (VKD).
Im Anschluss daran findet eine Schwerpunktveranstaltung der DKG zum Thema “Das G-DRG-System 2009” statt. Im Rahmen dieser Fachveranstaltung werden die Experten über die methodischen und klassifikatorischen Anpassungen für das G-DRG-System 2009 – dem ersten Jahr nach der Konvergenz – ausführlich informieren. Gleichzeitig werden die Referenten einen Ausblick auf den ordnungspolitischen Rahmen der Krankenhausfinanzierung ab dem Jahr 2009 geben.
Diese beiden Veranstaltungen bilden den Auftakt zu zahlreichen gesundheitspolitischen und praxisorientierten Vorträgen. Die Veranstalterin, die Gesellschaft Deutscher Krankenhaustag (GDK),erwartet an den vier Kongresstagen über 1.500 Besucher aus Klinik und Gesundheitspolitik.
Der zweite Kongresstag beginnt mit einem europapolitischen Forum, das sich mit dem Thema “Grenzüberschreitende Gesundheitsversorgung in Europa – Konsequenzen für die deutschen Krankenhäuser” beschäftigt. Darüber hinaus stehen mit dem ECCLESIA-Forum “Aufgabenverteilung im Krankenhaus – Haftung und Effizienz” und der IT-Schwerpunktveranstaltung “Unternehmenserfolg durch die Ausrichtung der IT auf die Unternehmensziele” weitere innovative Themen aus dem Bereich des Delegations- und Haftungsrechts sowie der Krankenhaus-Telematik auf dem Tagungsprogramm.
Eine Vortragsveranstaltung der Fachvereinigung Krankenhaustechnik (FKT) zum Thema “Zusammenarbeit mit externen Dienstleistern” sowie die Krankenhaustag-Informationsbörse zu den Themen Medizinische Versorgungszentren (MVZ), ambulante Behandlung im Krankenhaus und Integrierte Versorgung runden den zweiten Kongresstag ab.
Im Rahmen des Pflegeforums werden am dritten Veranstaltungstag aktuelle Entwicklungen im Pflegemanagement aufgegriffen. Im Fokus der Expertenvorträge steht diesmal u. a. die “Versorgungskontinuität als pflegerischer Beitrag zu mehr Versorgungsqualität”. Eine gesundheitspolitische Diskussionsrunde zum “Neuen Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) – Neue Dimension der Selbstverwaltung?” rundet den dritten Kongresstag ab.
Eine Vortragsveranstaltung der Architekten für Krankenhausbau und Gesundheitswesen im BDA e.V. (AKG) zum “Krankenhausbau unter veränderten finanziellen Rahmenbedingungen” beschließt das Kongressprogramm am letzten Veranstaltungstag.
Der 31. Deutsche Krankenhaustag führt die verschiedenen im Krankenhaus tätigen Berufsgruppen zusammen. Das Kongressprogramm bietet umfassende Gelegenheit zur Diskussion zwischen den Partnern im Gesundheitswesen und den Beschäftigten im Krankenhaus.