Berlin – Nur acht Jahre nach der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Deutschland und China haben die Gesundheitsministerien beider Länder am 16. Mai 1980 in Peking das “Abkommen über die Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Gesundheitswesens” unterzeichnet. Kernanliegen des Abkommens ist es, den bilateralen Wissens- und Erfahrungsaustausch zwischen akademischen und nicht nichtakademischen Fachleuten im der Gesundheitsversorgung, politischen Entscheidungsträgern und anderen Fachleuten aus dem Gesundheitswesen zum Studium von aktuellen Fragen der Wissenschaftund Praxis des öffentlichen Gesundheitswesens, der Medizin, der Pharmazie und der Gesundheitspolitik zu vertiefen.
Annette Widmann-Mauz, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Gesundheit, eröffnet den Festakt zum 30-jährigen Bestehen der Kooperation: “Mit dem Gesundheitsabkommen haben wir die Voraussetzungen für einen wissenschaftlichen Erfahrungsaustausch in zahlreichen Bereichen von der medizinischen Versorgung über Strukturen und Finanzierungsformen von Gesundheitssystemen bis hin zu Aspekten der Qualitätssicherung in der Medizin, einem zeitgemäßen Management von Krankenhäusern und über neue Krankenhausfinanzierungsformen wie z.B. das deutsche Fallpauschalensystem geschaffen. Bei allen Unterschieden zwischen den Gesundheitssystemen unserer beiden Staaten gibt es vergleichbare Probleme: Ich nenne nur den demografischen Wandel, der alle Sozialsysteme vor enorme Herausforderungen stellt. Das gleiche gilt für Infektionskrankheiten. HIV/AIDS oder Grippeepidemien verlangen z.B. ein gemeinsames, abgestimmtes Vorgehen.”
Zu dem Anlass reiste der chinesische Vizeminister für Gesundheit LIU Qian mit weiteren hochrangigen Vertretern aus dem chinesischen Gesundheitsministerium nach Berlin. China hat 2009 einen Rahmenplan für die Reform seines Gesundheitswesens verabschiedet. Zu dem Besuchsprogramm von Vizeminister LIU Qian gehören deshalb gezielte Fachgespräche und Besuche von Einrichtungen des deutschen Gesundheitswesens.
Neben regelmäßigen Treffen von Regierungsdelegationen, die von Fach-diskussionen auf der administrativen Seite begleitet werden, wird der Erfahrungsaustausch u.a. über Klinikpartnerschaften, Workshops, Kurzseminare und gegenseitige Hospitationen von Fachleuten aus der Praxis organisiert.
Weitere Informationen unter: http://www.bmg.bund.de