München – Neue Methoden der AIDS-Behandlung und Chancen der Heilung sind die zentralen Themen der 15. Münchner AIDS- und Hepatitis-Tage 2014. Zu diesem größten und renommiertesten Fachkongress zu HIV und Hepatitis in Deutschland treffen im März 2014 ca. 1500 Teilnehmer in München zusammen, um sich mit dem neuesten Wissens- und Forschungsstand vertraut zu machen.
„Die Zahl der HIV-Neuinfektionen in Deutschland ist mit ca. 3400 Fällen pro Jahr auf einem hohen Niveau“, so Dr. Hans Jäger, AIDS-Forscher und wissenschaftlicher Leiter des Kongresses. „Und angesichts weltweit steigender Infektionszahlen und Todesfälle, vor allem in den Ländern südlich der Sahara, in Asien und Osteuropa, müssen wir unsere Bemühungen im Kampf gegen HIV und AIDS deutlich verstärken.“
„Funktionale Heilung“ ist eines der Schwerpunktthemen, zu dem neueste Forschungsergebnisse und Studien vorgestellt werden. „Es handelt sich um Patienten, die schon im frühen Infektionsstadium Medikamente bekommen und diese später wieder absetzen können ohne zu erkranken“, erläutert Dr. Hans Jäger. Weitere wichtige Themen sind die interferonfreie Hepatitis-C-Therapie und infektiologische Aspekte der Zahnmedizin. Führende Wissenschaftler und Forscher informieren in Plenarvorträgen, Workshops und Seminaren über den neuesten Stand der HIV- und Hepatitisforschung unter Einbeziehung von Diagnostik und Therapie sowie von somatischen und psychosozialen Faktoren. Erstmalig findet innerhalb des Kongresses auch das 1. Deutsche HIV-/HCV-Onkologie-Symposium statt.
Auch gesellschaftlich relevante Themen stehen im Focus wie z. B. die Situation HIV-infizierter Mitarbeiter im Gesundheitswesen, Kriminalisierung und Stigmatisierung, die Lage minderjähriger Flüchtlinge in Deutschland, Intersexualität, Illegalität und Armut.
Der Kongress ist als Fortbildungsveranstaltung für Ärzte und medizinische Berufe durch die Bayerische Landesärztekammer anerkannt.