Hamburg – Landauf landab gehen dieser Tage niedergelassene Fachärzte auf die Barrikaden und protestieren gegen die neue Honorarreform, die ihnen voraussichtlich Honorareinbußen von bis zu 30 Prozent bescheren wird. Betroffen sind insbesondere ambulante Operateure, die für ihre hochspezialisierten Leistungen eine teure Infrastruktur vorhalten müssen. Mittlerweile bieten viele von ihnen ambulante Operationen nur noch gegen den Nachweis der Kostenübernahme durch die Krankenkasse an. Bei ihrem 11. Bundeskongress, der vom 6. bis 8. März 2009 im Congress Centrum Nürnberg (CCN) Ost stattfindet, werden niedergelassene Chirurgen Politiker mit ihren Forderungen konfrontieren und fragen, wie deren Parteien nach der Bundestagswahl die ambulante fachärztliche Versorgung sichern wollen. Als Teilnehmer der Podiumsdiskussion haben folgende Politiker zugesagt: Daniel Bahr (FDP), Max Straubinger (CSU), Jella Teuchner (SPD) und Martina Bunge (Linke).
Neben der regulären vertragsärztlichen Versorgung gewinnen für niedergelassene Chirurgen und ihre Patienten aber auch neue Versorgungsformen an Bedeutung, die nicht mehr von den Kassenärztlichen Vereinigungen verwaltet werden. Hierzu zählen die Integrierte Versorgung (IV), spezielle Versorgungsverträge über Managementgesellschaften sowie die Vertragsgestaltung und Interessenvertretung durch Genossenschaften oder Ärztenetze. Beim BNC-Kongress diskutieren die Initiatoren und Befürworter der verschiedenen Modelle über ihre Erfahrungen mit der Verhandlung und praktischen Umsetzung von Direktverträgen.
Der BNC-Jahreskongress ist für niedergelassene Chirurgen seit mittlerweile elf Jahren das zentrale Ereignis für die politische sowie fachliche Information und Weiterbildung, zu dem regelmäßig rund tausend Teilnehmer nach Nürnberg kommen. Die Landesärztekammer Bayern hat die Veranstaltung mit vielen CME-Punkten zertifiziert: Der Besuch des Hauptprogramms bringt 18 Punkte, der begleitende Wundtag wurde mit elf Punkten zertifiziert, und für die diversen Workshops werden insgesamt 19 Punkte vergeben. Medizinische Schwerpunkte in diesem Jahr sind die Fußchirurgie, Schultererkrankungen, Frakturen im Kindesalter sowie die ambulante Schmerztherapie. Das vollständige Tagungsprogramm finden Sie online auf der Homepage des BNC.
Als fester Bestandteil des Kongresses hat sich mittlerweile auch der interdisziplinäre Wundtag etabliert, der sich 2009 aufgrund der großen Nachfrage in den Vorjahren erstmals über zwei volle Tage erstreckt. Der 3. interdisziplinäre Wundtag findet parallel zum BNC-Kongress vom 6. bis 7. März 2009 statt. Neben Ärzten sind auch Arzthelferinnen und Pflegefachkräfte zu dieser Begleitveranstaltung eingeladen. Hier diskutieren die verschiedenen Berufsgruppen u. a. über das Selbstmanagement von Menschen mit chronischen Wunden, wirtschaft-liche Aspekte in der Wundbehandlung, die Ultraschallreinigung von Wunden und die Amputationsrate von Wundpatienten in Deutschland.
Interessierte Journalisten sind herzlich eingeladen, am gesamten BNC-Kongress teilzunehmen. Gern vermitteln wir Ihnen kompetente Interviewpartner und versorgen Sie mit Hintergrundinformationen. Unter der Nummer 0179 2050813 erreichen Sie während des gesamten Kongresses unsere Redakteurin Antje Soleimanian, die Ihnen gern vor Ort bei der Organisation behilflich ist. Ein Anmeldeformular für Journalisten finden Sie im Pressebereich der BNC-Homepage.