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10.000 km: So werden lange Arzneimittel-Lieferketten stabiler!

Zahl des Monats April

Berlin – Generika legen oft 10.000 Kilometer zurück, bevor sie in unsere Apotheken gelangen. Die hochkomplexen Lieferketten haben viele Sollbruchstellen. Sie abzusichern ist möglich, doch das verursacht höhere Kosten. Kosten, die die Hersteller von den Krankenkassen derzeit nicht erstattet bekommen.

  • Produktionsunfälle, Naturkatastrophen und politische Maßnahmen (z.B. Exportstopps) sind nur ein Teil der Ereignisse, die eine Lieferkette abreißen lassen können.
  • Deren neuralgische Punkte sind bekannt und Hersteller könnten sie stabilisieren – etwa durch eine zweite Wirkstoffquelle in einer anderen Weltregion oder mehr Produktion in Europa.
  • Das aber erhöht die Kosten – und minimiert die Chancen für ein Unternehmen, in einer Ausschreibung den Zuschlag zu bekommen und an der Versorgung überhaupt teilnehmen zu können.

Es gilt, das Klumpenrisiko zu reduzieren

Roh- und Wirkstoffe eines Generikums werden zu einem großen Teil in Asien hergestellt. Die Rohstoffe für ein Generikum stammen meist aus dem Binnenland Chinas. Wirkstoff und Fertigarzneimittel werden in verschiedenen Fabriken Indiens produziert. Dass diese Produktionsschritte derzeit fast durchweg in den beiden asiatischen Ländern stattfinden, kann zum Problem werden: Denn kommt es zum Zwischenfall, gibt es weltweit kaum weitere Stätten, die den Produktionsausfall ausgleichen könnten.

Resilientere Lieferketten sind möglich – aber teurer

Europas Abhängigkeit von einigen wenigen Herstellern in Asien ist eine Folge des Kostendrucks auf Generika. Hersteller könnten diese abmildern – indem sie eine zweite (meist teurere) Wirkstoffquelle aktivieren oder das Fertigarzneimittel in einer zweiten Fabrik produzieren. Das aber ist nur bedingt möglich. Denn wer in Ausschreibungen nicht den günstigsten Preis bietet, hat auf den Zuschlag keine Chance – und muss das Feld dem überlassen, der billiger ist.

Neue Spielregeln sind nötig

Viele Jahre lang ging es der Politik vor allem ums Kostensparen. Jetzt muss es ihr um Versorgungssicherheit gehen. Sie muss die Spielregeln definieren, nach denen die Kassen ausschreiben und die Hersteller produzieren. Nicht zuletzt als Lehre aus der Pandemie, die gezeigt hat, was stabile Versorgung wert ist.

Pro Generika ist der Verband der Generika- und Biosimilarunternehmen in Deutschland. Wir vertreten die Interessen seiner Mitglieder, die Generika und Biosimilars entwickeln, herstellen und vermarkten. Durch den Einsatz von Generika und Biosimilars werden im Gesundheitssystem wichtige finanzielle Ressourcen eingespart – bei gleichbleibend hoher Qualität der Arzneimittelversorgung. Generika und Biosimilars sorgen damit für nachhaltigen Zugang der Patienten zu modernen Arzneimitteln.