Düsseldorf – Mit über 450 Teilnehmern hat der 10. Zukunftskongress öffentliche Apotheke am Samstag, den 17.02. 2018, in Bonn einen Besucherrekord erzielt. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand auch das „Rx-Versandverbot“. Bereits in seinem gesundheitspolitischen Lagebericht am Vormittag ließ NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann keinen Zweifel daran, dass das Rx-Versandverbot, so wie es jetzt im vereinbarten Koalitionsvertrag der geplanten großen Koalition steht, auch kommt. In der gesundheitspolitischen Podiumsdiskussion am Nachmittag bekannten sich auch die Gesundheitspolitiker Dr. Georg Kippels (MdB, CDU) und Dirk Heidenblut (MdB, SPD) zu dieser Vereinbarung und begrüßten darüber hinaus die insgesamt erzielten Ergebnisse im Rahmen des geneinsamen Koalitionsvertrages.
Während die gesundheitspolitischen Vertreter der anderen Parteien im Bundestag diese Vereinbarungen in der Podiumsdiskussion naturgemäß kritisch bewerteten, waren sich die Abgeordneten aller Parteien einig, dass die Apotheken vor Ort in unserem Gesundheitswesen zukünftig noch mehr Verantwortung übernehmen müssten und auch deshalb weiterhin dringend gebraucht werden.
Bereits in seiner Begrüßung machte Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbandes Nordrhein e.V., deutlich, dass es nur konsequent sei das nachweislich alternativlose Netz der öffentlichen Apotheken zu stärken. „Deshalb sind wir sehr erleichtert, dass eine neue Regierung dem unsäglichen EuGH-Urteil entschieden entgegentreten will, um die Apotheken vor Ort im Sinne der Versorgungssicherheit zu festigen“, sagte Preis. Die Politik wolle hier endlich nach einer über 12 Monaten dauernden Hängepartie handeln. Denn durch das EuGH-Urteil werde durch Aushebelung der Gleichpreisigkeit bei verschreibungspflichtigen Arzneimitteln die Flächendeckung durch öffentliche Apotheken nachhaltig und unwiderruflich zerstört. Deshalb sei es gut, wenn es jetzt im Koalitionsvertrag stehe, so Preis weiter.