Berlin – Den „10-Punkte-Plan zur integrierten Krankenversicherung“ von Bertelsmann Stiftung und Verbraucherzentrale Bundesverband kommentiert PKV-Verbandsdirektor Volker Leienbach:
„Am 10-Punkte-Plan ließen sich ohne Weiteres 10 mal 10 Punkte berechtigt kritisieren. Man kann es aber auch auf einen ganz einfachen Nenner bringen: Wo bitte ist das Problem, das hier angeblich gelöst wird?
Deutschland hat eines der besten Gesundheitssysteme weltweit. Allen Versicherten – gesetzlich wie privat – steht ein flächendeckendes Netz von Haus- und Fachärzten, Kliniken und Apotheken zur Verfügung. Die Wartezeiten sind kurz und die Teilhabe am medizinischen Fortschritt ist gesichert.
Entsprechend hoch ist die Zufriedenheit der Menschen: 82 Prozent finden unser Gesundheitswesen laut einer aktuellen Allensbach-Umfrage gut oder sogar sehr gut. Privatversicherte sind sogar zu über 90 Prozent zufrieden mit ihrer medizinischen Versorgung. Das ist die Realität.
Das 10-Punkte-Planspiel ist eine Fiktion, in der die Menschen – Versicherte, Ärzte, Arbeitnehmer und Beamte – munter hin und her geschoben werden. Ohne Begründung und sicher nicht zu ihrem Besten. Denn in Ländern mit einheitlichem Versicherungssystem – wie von den Planern nun auch für Deutschland angestrebt – gibt es in der Praxis gravierende Ungleichheiten, Rationierungen und eine Versorgung nach dem Geldbeutel.
Unser Gesundheitswesen ist zu kostbar, um es mit grundlosen Radikaloperationen zu gefährden. Übrigens: Dass der Anstoß von steuerfinanzierten Verbraucherschützern ohne Hinweis auf verletzte Verbraucherrechte – und auch ohne allgemeinpolitisches Mandat – kommt, schlägt dem Fass den Boden aus.“