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10 Jahre nachhaltige Entwicklungshilfe in Afrika
Nicht mehr weit, bis nach Gando.

10 Jahre nachhaltige Entwicklungshilfe in Afrika

10 Jahre Gemeinsam für Gando

Nussbaum – Seit 2009 unterstützt Hevert die Bauprojekte des Architekten Diébédo Francis Kéré in seinem Heimatdorf Gando im westafrikanischen Burkina Faso mit der Aktion „Gemeinsam für Gando – 1 Cent je verkaufter Arzneimittelpackung“.

Anlässlich des 10-jährigen Jubiläums ließ es sich Mathias Hevert, Geschäftsführer von Hevert-Arzneimittel und Vorstandsmitglied der Hevert-Foundation, nicht nehmen, dem kleinen Dorf in Afrika im Februar wieder einen Besuch abzustatten. Das letzte Mal hatte er das Dorf zusammen mit seinen Geschwistern in 2010 besucht. Die Übertragung traditioneller Lehmbaukunst in die Moderne, Bauen mit Hilfe der Bevölkerung vor Ort und Hilfe zur Selbsthilfe – das nachhaltige Entwicklungskonzept von Francis Kéré, überzeugt Hevert seit jeher.

Auf dem Weg nach Gando

Geschäftiges Treiben erwartet Mathias Hevert bei seiner Ankunft in Ouagadougou, der Hauptstadt von Burkina Faso. Hier hat sich seit seinem letzten Besuch viel verändert. „Ouagadougou war bereits damals eine pulsierende Metropole, ist aber in meinen Augen noch einmal deutlich gewachsen. Auf den Straßen herrscht für das europäische Auge das reinste Chaos aus Menschen, Zweirädern, Autos, Lastern und ihren zum Teil ungewöhnlichen Transportkonstruktionen. Doch alles funktioniert irgendwie und ist in stetem Fluss“, berichtet Mathias Hevert.

Francis Kéré, mit dem er schon seit dem Abflug in Berlin zusammen reist, plant für die Fahrt von Ouagadougou nach Gando zweieinhalb bis drei Stunden Fahrt ein. Nachtfahrten sind aufgrund übermüdeter Lastwagenfahrer, die aus Richtung Togo kommen, lebensgefährlich und strikt zu vermeiden. Schon kurz hinter der Stadtgrenze werden die Behausungen einfacher. Staub, Sand und Plastiktüten prägen das Erscheinungsbild am Straßenrand.

Nach langer Fahrt und einem Zwischenstopp, um Schulhefte und eine süße Überraschung für die Grundschüler einzukaufen, steht die Ankunft in Gando kurz bevor. Die letzten fünf Kilometer werden schließlich über eine holprige Sandpiste zurückgelegt. Außer Schülern auf Fahrrädern begegnet ihnen hier kaum jemand.

Die Besucher erwartet ein lautstarker Empfang. Eine Gruppe von Schülern umringt sie vor der Grundschule und Mathias Hevert nimmt begeistert ein Bad in der jubelnden Kinderschar. In den Klassenräumen geht es dann aber überraschend geordnet zu und das, obwohl sich immer vier Grundschüler einen Tisch und eine Bank teilen müssen. Klassenstärken von bis zu 100 Schülern sind hier keine Seltenheit. Mathias Hevert lässt es sich nicht nehmen, seine Mitbringsel persönlich zu verteilen. Er verbindet das Verteilen der Süßigkeiten mit kleinen aber fairen Recheneinheiten mit Bonbons, bei denen alle mitrechnen müssen.

„Es ist unbeschreiblich, die Begeisterung der Schüler hautnah zu erleben“, berichtet Mathias Hevert. „Sie freuen sich aufrichtig über den Besuch. Ich glaube, dass viele wissen, dass es hier auf dem Land nicht selbstverständlich ist, eine Schule besuchen zu dürfen, und dass ihnen Bildung eine Zukunft jenseits der harten Arbeit auf den Feldern ermöglichen kann.“

Diese einzigartige Chance zu sichern, ist Ziel der Förderung durch Hevert und die Hevert-Foundation. Dabei ist die regelmäßige Spende über die Aktion „Gemeinsam für Gando – 1 Cent pro Packung“ Symbol für die Nachhaltigkeit des Engagements und soll der Kéré Foundation Planungssicherheit ermöglichen. Schon rund 370.000 EUR hat Hevert in den letzten Jahren für Gando gespendet.

Die kurz vor Abreise übergebene Jubiläumsspende über 60.000 Euro wird Francis Kéré in den Ausbau der weiterführenden Schule sowie eine Mangobaumplantage investieren.

Ein ganzheitliches Ausbildungskonzept

Nach der Fertigstellung des Grundschulbaus und einer Erweiterung der Grundschule vor einigen Jahren hat Francis Kéré mit der Planung einer weiterführenden Schule begonnen. Schließlich soll den Schülern auch eine höhere Schulbildung in ihrer Heimat ermöglicht werden. Zwei Schultrakte konnten seit Baubeginn 2011 schon fertiggestellt werden, in denen bereits Unterricht stattfindet. Von den übrigen Trakten wurden die Fundamente ausgehoben und Anfang Dezember 2018 gegossen. In der weiterführenden Schule teilen sich bis zu 50 Schüler einen Klassenraum.

Der Baufortschritt hat sich in den zurückliegenden Jahren aufgrund gestiegener Baukosten verlangsamt. Vor allem Beton und Stahl, welche neben Lehm die Hauptbaustoffe sind, kosten deutlich mehr, als zu Beginn der Bautätigkeit. „Im Jahr 2004 konnte ich mein erstes großes Bauprojekt in Gando, die Grundschule, für ca. 50.000 Euro fertigstellen. Heute muss ich für ein vergleichbares Projekt mit dem Dreifachen an Kosten rechnen“, erklärt Francis Kéré. Durch Unterstützer wie Hevert können die Arbeiten jedoch kontinuierlich fortgesetzt werden. Während die Funktion der sozialen Bauten im Vordergrund steht, fühlt sich Kéré aber auch der Maxime seines ehemaligen Professors und Mentors an der TU Berlin – Professor Peter Herrle – verpflichtet, nachdem jeder Bau ein Unikat darstellt und ein Architekt seine Arbeit ständig weiterentwickeln muss. Auch bei der weiterführenden Schule geht Francis Kéré deshalb vollkommen neue Wege.

Nicht nur, dass die Bauten nun aus Lehm gegossene Wände haben und nicht mehr aus einzelnen Ziegelsteinen gebaut werden, auch das Klimakonzept ist vollkommen neu. Als eine zusätzliche, kühlende Hülle sind terrassenförmige Erdaufschüttungen geplant. Diese Erdterrassen werden mit Betonröhren untertunnelt, durch die gefilterte und gekühlte Außenluft unter die Schulgebäude gelangen kann. Der Luftaustausch erfolgt so rein durch physikalische Vorgänge ohne zusätzlichen Energieaufwand und schafft ein angenehmes Raum- und Lernklima.

Mangos für alle?

Nähert man sich Gando, zeichnet sich schon von weitem ein grüner Gürtel rund um den Schulkomplex ab. Mangobäume wurden von Francis Kéré als Schattenspender und ergänzende Schulnahrung großflächig um die Schulbauten angepflanzt. Die Bäume greifen den ohnehin kargen Boden vergleichsweise weniger an als etwa Eukalyptusbäume, die in Burkina Faso seit der französischen Kolonialzeit weit verbreitet sind und keine essbaren Früchte tragen.

Jedoch gibt es auch andere Feinschmecker, die vor den Bäumen keinen Halt machen. „Wir haben immer wieder Ärger mit Ziegen, die vor allem junge Bäume anfressen und beschädigen, sowie mit Termiten. Unter anderem deshalb mussten wir unsere neuangelegte Plantage einzäunen“, erklärt Kéré. „Im Rahmen unseres Wiederaufforstungsprogramms haben wir dort unglaubliche 563 neue Bäume gepflanzt. Die Setzlinge sind noch sehr klein und empfindlich. Für die Pflege haben wir eine Gruppe von Frauen aus dem Dorf engagiert, die sich um das Wohl der Bäumchen kümmern.“

Eindrücke, die bleiben

Ein Abendessen mit den Lehrern der beiden Schulen rundet für Mathias Hevert den ereignisreichen Besuch in Gando ab. Ohne die engagierten Lehrkräfte, welche meist der Metropole Ouagadougou den Rücken gekehrt haben, um hier auf dem Land Kinder zu unterrichten, bringen die besten Schulbauten nichts. „Die Eindrücke meiner Reise werden mich noch lange begleiten und sind für mich eine große Inspiration. Wir sind sehr glücklich und stolz mit der Unterstützung der Hevert-Kunden ein so intelligentes und nachhaltiges Entwicklungsprojekt wie das von Herrn Kéré unterstützen zu können. Es berührt mich sehr, wie viel wir gemeinsam in Gando voranbringen konnten und wie dankbar dies von der Bevölkerung aufgenommen wird.“

Wollen Sie selbst einen Blick nach Gando werfen? Hier erwartet Sie ein kurzes Reisevideo.

Die Schüler bereiten Mathias Hevert einen lautstarken, bunten Empfang.
Kindern durch Bildung eine Zukunft geben – dabei unterstützt die Hevert-Foundation Francis Kéré.