Wiesbaden – Im Jahr 2010 wurden rund 110 400 Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland gemeldet. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) waren das 0,2% oder 300 weniger als im Jahr 2009.
Knapp drei Viertel (74%) der Frauen, die 2010 Schwangerschaftsabbrüche durchführen ließen, waren zwischen 18 und 34 Jahren alt, 15% zwischen 35 und 39 Jahren. Fast 8% der Frauen waren 40 Jahre und älter. Die unter 18-Jährigen hatten einen Anteil von 4%. Ihre Anzahl ging im Vergleich zum Jahr 2009 um 400 auf rund 4 500 zurück. 40% der Schwangeren hatten vor dem Eingriff noch keine Lebendgeburt.
Über 97% der gemeldeten Schwangerschaftsabbrüche wurden nach der Beratungsregelung vorgenommen. Medizinische und kriminologische Indikationen waren in weniger als 3% der Fälle die Begründung für den Abbruch. Die meisten Schwangerschaftsabbrüche (72%) wurden mit der Absaugmethode (Vakuumaspiration) durchgeführt, bei 15% wurde das Mittel Mifegyne® verwendet.
Die Eingriffe erfolgten überwiegend ambulant – rund 79% in gynäkologischen Praxen und knapp 19% ambulant im Krankenhaus. 6% der Frauen ließen den Eingriff in einem Bundesland vornehmen, in dem sie nicht wohnten.
Im vierten Quartal 2010 wurden rund 26 700 Schwangerschaftsabbrüche gemeldet, das sind rund 0,6% weniger als im vierten Quartal 2009.
Detaillierte Informationen zu den Schwangerschaftsabbrüchen sind kostenfrei über die Tabelle zur Schwangerschaftsabbruchstatistik (23311) in der Datenbank GENESIS-Online abrufbar. Viele weitere gesundheitsbezogene Daten und Tabellen zu Schwangerschaftsabbrüchen mit weiteren Gliederungen finden sich auch unter der Adresse http://www.gbe-bund.de.
Weitere Auskünfte gibt: Zweigstelle Bonn, Hans-Jürgen Heilmann, Telefon: (0611) 75-8154, http://www.destatis.de